Sport während Ihrer Schwangerschaft

Sie sind sportlich, haben erfahren, dass Sie schwanger sind und fragen sich jetzt, wie sich Ihre Schwangerschaft und Sport vertragen? Solange es Ihr Arzt nicht anders verordnet hat, kommt hier die gute Nachricht: Sie können nicht nur Sport machen, Sie sollen es sogar! Denn gerade für die Geburt ist es wichtig, dass Sie auch fit in der Schwangerschaft sind. Dabei gilt eine Faustregel: Alles, was Sie vor der Schwangerschaft gemacht haben (Joggen, Radfahren, Schwimmen, sogar in die Sauna gehen), dürfen Sie auch während Ihrer Schwangerschaft tun. Waren Sie allerdings zuvor nicht joggen, sollten Sie jetzt auch nicht damit beginnen. Selbstverständlich gilt es, ein paar Dinge zu beachten, wenn Sie Fitness in der Schwangerschaft machen.




Was muss ich bei Sportübungen bzw. beim Workout in der Schwangerschaft beachten?

Generell ist es wichtig, dass Sie sich nicht überanstrengen. Ein gutes Maß hierfür ist Ihr Puls, der nicht über 150 Schläge pro Minute betragen sollte. Wenn Sie keinen Pulsmesser haben, ist es völlig ausreichend, Ihren Puls während einer kurzen Verschnaufpause zu kontrollieren. Hören Sie unbedingt auf Ihren Körper! Sind Sie vor kurzer Zeit mit dem Rad oder zu Fuß nicht schneller gewesen? Sehen Sie dies gelassen! Es ist großartig, wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft Sport treiben bzw. sich körperlich bewegen. Dabei kommt es weniger auf das Tempo an, das Sie im Laufe der 40 Wochen kaum aufrechterhalten werden. Schließlich wächst in Ihnen ein äußerst süßes Lebewesen heran, dass Ihnen schon zu Beginn Ihrer Schwangerschaft viel Energie und Kraft abverlangt. Freuen Sie sich vielmehr über die Bewegung, sie tut Ihnen und Ihrem Baby gut. Denn dadurch gelangt nicht nur mehr Sauerstoff in Ihre Lunge sowie Blutgefäße, sondern ebenso über die Plazenta zu Ihrem Kind.

Waren Sie vor Ihrer Schwangerschaft häufig Inlineskaten, haben Squash gespielt oder Krafttraining gemacht? In diesen Fällen rate ich Ihnen, vorübergehend einer anderen Sportart nachzugehen. Minimieren Sie Ihr Verletzungsrisiko ebenso wie hartes Training. Wenn Sie sich unsicher fühlen, was Sie persönlich während Ihrer Schwangerschaft an Sportübungen machen dürfen, sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt beim nächsten Termin darüber.

Welche Sportkurse für Schwangere gibt es?

Yoga für schwangere FrauenFür schwangere Frauen bieten Fitnessstudios, Physiotherapiepraxen sowie viele Bäderbetriebe gesonderte Sportkurse wie beispielsweise Gymnastik oder Agua Jogging an, die von geschultem Personal oder auch von Hebammen geleitet werden. Auf diese Weise können Sie sicher sein, dass Sie nichts falsch machen und Ihnen sowie Ihrem Kind die Bewegung guttut. An oberster Stelle steht natürlich, dass Sie Spaß an der Bewegung haben, in der Schwangerschaft fit bleiben und Muskelabbau vermeiden. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass Sie gleichzeitig andere schwangere Frauen kennenlernen, für die genauso wie für Sie Schwangerschaft und Sport einfach zusammengehören.

Beteiligt sich die Krankenkasse an den Kosten für einen Sportkurs für Schwangere?

Joggen in der SchwangerschaftBei vielen Sportkursen für Schwangere übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen einen Großteil der Kosten. Dies sind häufig 75 Prozent oder ein Maximalbetrag von etwa 80 Euro pro Kurs. Voraussetzung hierfür ist, dass Ihr Kurs auf seine Qualität durch die Zentrale Prüfstelle Prävention geprüft wurde und Sie mindestens 80 Prozent der Termine wahrgenommen haben. Sollten Sie einmal krank sein, können Sie diese Stunde selbstverständlich nachholen. Auf der Webseite Ihrer Krankenkasse finden Sie gezielt anerkannte Sport- bzw. Gesundheitskurse in Ihrer Nähe. Nicht fündig geworden? Rufen Sie Ihre Krankenkasse an.

Wie wichtig ist Sport während der Schwangerschaft?

Sport hat – schwanger oder nicht – eine Vielzahl positiver Effekte auf uns und unseren Körper. Denn durch den Sport schüttet unser Körper Endorphine aus, wir fühlen uns glücklich und ausgeglichen. Insbesondere für die Geburt Ihres Kindes kommt es Ihnen zugute, wenn Sie während Ihrer Schwangerschaft fit waren. Schließlich ist die Entbindung für Ihren Körper eine Höchstleistung und Sie werden all Ihre Kraft brauchen.

Aber auch im Laufe der Schwangerschaft profitieren Sie von Ihren Sportübungen bzw. Ihrer Fitness. Bewegen Sie sich regelmäßig, leiden Sie weniger unter Kreislauf- oder Verdauungsproblemen. Überdies minimieren Sie das Risiko für unerwünschte Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft wie beispielsweise Krampfadern, Muskel- oder Wadenkrämpfe, Thrombosen oder Hämorrhoiden. Wenn Sie sich zu müde oder geschafft für ein Workout fühlen, gehen Sie eine kleine Runde spazieren – jede noch so kleine Bewegung ist für Sie und Ihr Kind goldwert.

Sport in der Schwangerschaft auf einen Blick

Sport während der SchwangerschaftIhr Baby und Sie profitieren gemeinsam sowohl von Sport in der Schwangerschaft als auch von leichter Bewegung. Dabei dürfen Sie nahezu all das machen, was Sie schon vor der Schwangerschaft getan haben – ausgenommen sind harte Trainingseinheiten und Sportarten mit erhöhtem Verletzungs- bzw. Sturzrisiko. Wichtig ist: Hören Sie auf Ihren Körper, er teilt Ihnen mit, wie viel er aktuell leisten kann. Dies variiert durchaus abhängig von Ihrer jeweiligen Tagesform. Wenn Sie sich nicht sicher sind, was das richtige Maß an Fitness in der Schwangerschaft für Sie ist und ob Sie Ihre bevorzugte Sportart weiterhin betreiben dürfen, sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme darüber und informieren Sie sich über Sportkurse speziell für schwangere Frauen. Häufig bezuschusst Ihre Krankenkasse diese. Während der Kurse kommen Sie außerdem mit Gleichgesinnten in Kontakt. Finden Sie nicht auch, dass gemeinsam Sport treiben am schönsten ist?